Wenn Sie eine Nachricht von Amazon bekommen haben, gehören auch Sie zu den Betroffenen der Datenpanne aus Deutschland. Im Kontext von Produktrezensionen sollen Klarnamen und E-Mail-Adressen sichtbar gewesen sein. Obwohl der Fehler wieder behoben sein soll, standen die Daten immerhin der Öffentlichkeit zur Verfügung. Könnten die Daten nun also missbraucht werden? Wir klären Sie darüber auf, worauf Sie im Netz achten sollten, damit Ihre Daten sicher bleiben.
Was ist Identitätsdiebstahl?
Ein Identitätsdiebstahl liegt vor, wenn jemand Ihre persönlichen Daten betrügerisch einsetzt. Immer mehr Menschen werden Opfer genau dieser Form von Kriminalität, da sich mit gestohlenen Daten eine ganze Reihe von lukrativen Straftaten begehen lassen. Ein konkretes Beispiel dafür ist, wenn in Ihrem Namen online eingekauft wurde. So auch der aktuelle Fall einer Witwe in Hessen, deren verstorbener Mann eine Handtasche gekauft haben soll und sie mit einer Mahnung des Online-Shops konfrontiert wurde.
Ein weiterer Fall von Identitätsdiebstahl wäre es, wenn jemand auf Ihre Konten zugreift, indem er Zugang zu Ihrem PayPal-Account erlangt hat oder Ihre Kreditkartendaten weitergegeben wurden. Auch Profile in sozialen Netzwerken werden dafür genutzt, Ihre Freunde zu kontaktieren und Unwahrheiten zu verbreiten, um an Geld oder weitere Informationen zu gelangen. Es ist also relativ einfach, mit einigen Eckdaten Ihre Identität zu stehlen. Doch wie gelangen Fremde an diese sensiblen Informationen?
Wie kommen Cyberkriminelle an meine Daten?
Nach Benutzernamen, Kreditkarten-Nummern und Geburtstagen, sind heute vor allem E-Mail-Adressen bei Kriminellen begehrt, da sie meist als Login für sämtliche Online-Accounts genutzt werden. Persönliche Daten können auch beispielsweise über unverschlüsselte Internetverbindungen abgegriffen werden. Besonders anfällig sind hier öffentliche WLAN-Hotspots — beispielsweise in Cafés. Zudem können über Viren und Trojaner persönliche Daten ausgespäht werden und Phishing-Mails dazu verleiten, Daten leichtfertig in Online-Formulare einzugeben.
Ihre persönliche Daten könnten auch unabhängig von Ihrer Vorsicht in öffentlichen Datenbanken, auf ungesicherten Websites oder sogar illegalen Handelsseiten erscheinen. Es gibt immer mal wieder Fälle, bei denen Kundendaten bei Unternehmen gestohlen werden. Diese Daten werden dann oft im Darknet zum Verkauf angeboten. Damit Sie sich im besten Fall gar nicht erst mit möglichen Folgen auseinandersetzten müssen, haben wir folgende Tipps für Sie zusammengefasst.
7 Tipps zum Schutz vor Identitätsdiebstahl
Um Aktivitäten rund um Ihre Daten im Auge zu behalten, haben Sie ein paar einfache Möglichkeiten. Die wichtigsten Schritte haben wir hier für Sie zusammengefasst:
Sorgen Sie für sichere Zugangsdaten
Mittlerweile haben die meisten Menschen unzählige Accounts bei Online-Diensten. Daher ist es sinnvoll, für jeden Dienst ein eigenes und sicheres Passwort zu wählen. Nutzen Sie ebenso Sicherheitsmechanismen wie die sogenannte Zwei-Faktor-Autorisierung. Bei vielen Diensten kann man zum zusätzlichen Schutz sogenannte Sicherheitsfragen beantworten. Wählen Sie hier am besten persönliche Fragen.
Öffnen Sie keine Anhänge von Unbekannten
Überprüfen Sie vor dem Öffnen von Dateianhängen genau, ob Sie den Absender der E-Mail kennen und von ihm eine Datei erwarten. In Dateianhängen könnten Trojaner und Viren stecken, die ihren Rechner befallen.
Installieren Sie eine aktuelle Anti-Viren-Software
Um sich vor ausspähender Schadsoftware auf Ihrem Rechner zu schützen, sollten Sie eine aktuelle Anti-Viren-Software nutzen. Schon kostenlose Versionen helfen dabei, Trojanern und Viren zu bemerken.
Halten Sie Ihr Betriebssystem auf dem aktuellsten Stand
Regelmäßige System-Updates helfen dabei, Sicherheitslücken im Betriebssystem und der installierten Software zu schließen. Sowohl Apple als auch Microsoft liefern mittlerweile regelmäßig Sicherheitsupdates, die Sie stets zeitnah installieren sollten.
Überprüfen Sie Freundschaftsanfragen
Nehmen Sie in sozialen Netzwerken nicht alle Freundschaftsanfragen von Personen an, die Sie nicht kennen. Dahinter könnten sich Hacker und automatisierte Programme verstecken, die systematisch persönliche Daten abgreifen, um Identitätsdiebstahl zu begehen.
Seien Sie vorsichtig bei öffentlichem WLAN und Rechnern
Wenn Sie sich an einem öffentlichen Rechner — beispielsweise im Internet Café, im Urlaub oder in einer Bibliothek — in Ihren Accounts einloggen, sollten Sie sich unbedingt wieder abmelden. Andernfalls könnte eine andere Person Ihre Zugänge verwenden. Von sensiblen Vorgängen wie Online-Banking sollten Sie in solchen Fällen ganz absehen.
Gehen Sie sparsam mit ihren Daten um
Geben Sie immer nur die Daten an, die wirklich für die jeweiligen Zwecke notwendig sind. Je weniger Daten im Umlauf sind, desto weniger Daten können abgegriffen werden.
Wenn Sie diese Tipps befolgen, machen Sie es Betrügern schon mal so schwer wie möglich. Dennoch können Hacks nie ganz ausgeschlossen werden. Was Sie tun können, wenn es einmal zu spät ist, lesen Sie in unserem Artikel zum Datendiebstahl: Was tun wenn es zu spät ist?
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