TikTok: Was steckt hinter der App?

Die Videoplattform TiKTok macht aktuell nicht nur Jugendliche süchtig. Doch was steckt eigentlich hinter der App? Wir klären auf.

© Jet Cat Studio/Shutterstock.com

TikTok – so heißt DAS Social Network der Stunde. Knapp eine Milliarde User hat es weltweit – täglich kommen über drei Millionen neue hinzu. Lesen Sie hier, was die App so beliebt macht – und warum sie immer wieder in der Kritik steht.

Was ist TikTok?

TikTokexternal ist ein soziales Netzwerk, ähnlich wie Instagram oder YouTube. User erstellen und teilen Videoclips, die zwischen 15 und 60 Sekunden lang sind. Das Besondere daran: Sie sind mit Musik oder Audioclips aus Quellen wie Filmen, Serien und TV-Shows hinterlegt. Dazu gibt es Effekte und Filter, mit denen auch Laien die Videos bearbeiten können. So werden diese zu – oft sehr unterhaltsamen – Performance-Clips.

Den Großteil der Videos bilden sogenannte Lippensynchronisationen, bei denen die TikTok-Nutzer zu Songs tanzen oder anderweitig performen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Hashtag-Challenges, bei denen die User sich gegenseitig herausfordern, ein Video zu einem bestimmten Thema oder mit einem bestimmten Audioclip zu drehen. Auch Prank-Videos – also Scherze – sind sehr beliebt.

Fast 70 Prozent der TikTok-User ist zwischen 16 und 24 Jahren alt. Die Nutzung der App ist offiziell erst ab 13 Jahren erlaubt, viele User sind allerdings jünger.

Wie die meisten sozialen Netzwerke nutzen Sie TikTok kostenfrei, bezahlen aber mit Ihren Daten. Für spezielle Filter und andere Funktionen können Sie In-App-Käufe tätigen.

Von Musical.ly zu TikTok

TikTok wurde 2016 vom chinesischen Unternehmen ByteDance entwickelt, dort ist die App unter dem Namen DouYin bekannt. Zu Beginn stand TikTok in direkter Konkurrenz zu dem sozialen Netzwerk Musical.ly, das schon 2014 entstand. 2017 kaufte ByteDance die App auf und verschmolz die beiden Plattformen unter dem Namen TikTok zu einem Netzwerk.

Die Erfolgsgeschichte beginnt

TikTok belegte im Jahr 2019 laut dem Analysedienst „data.aiexternal„, ehemals „App Annie“, Platz vier der Apps-Download-Charts und Platz sechs bei den aktivsten Nutzern. Ein Trend, der anhält: Im Februar 2020 luden 113 Millionen Menschen die App herunter, was sie zur beliebtesten Nicht-Gaming-Anwendung des Monats machte.

Offizielle Zahlen gibt es nur wenige, Ende April 2021 soll nach einem Bericht des Onlinemagazins t3nexternal die aktive Nutzermilliarde geknackt worden sein. Seit Juli letzten Jahres ist die Plattform laut eigenen Aussagen um 45 Prozent gewachsen. Im Vergleich dazu wachsen die Nutzerzahlen von Facebook laut Quartalsbericht jährlich um sieben Prozent.

Das Magazin Digidayexternal veröffentlichte im November 2019 ein Dokument, wonach in Deutschland 5,5 Millionen User angemeldet sind. Diese verbringen jeweils rund 50 Minuten täglich damit, Videos aufzunehmen, zu teilen oder zu schauen, diese zu kommentieren oder mit anderen Nutzern zu chatten.

Die erfolgreichsten TikTok-Influencer in Deutschland

external

Die wohl bekanntesten deutschen TikTok-Influencer sind die Zwillinge Lisa und Lena Mantlerexternal. Sie sind ehemalige „Muser“, also Nutzer der App Musical.ly, die dann zu TikTok hinüberwechselten. Über 32 Millionen Follower hatte ihr TikTok-Profil – womit sie die weltweiten Charts anführten. Im April 2019 verließen sie das Netzwerk. Sie hätten den Spaß an der App verloren und sich weiterentwickelt, teilten sie in einem handgeschriebenen Brief mit.

Seit Mai 2020 mischen die 18-Jährigen aber wieder mit bei TikTok. Die App habe sich zum Positiven verändert, erklärten sie laut einem Bericht auf spiegel.deexternal.

In der Zwischenzeit beanspruchten diese drei deutschsprachigen TikTok-Profile das Treppchen für sich:

1. Falco Punchexternal, 8,3 Millionen Follower

2. Anna Catifyexternal, 4,6 Millionen Follower

3. Dalia Myaexternal, 4,55 Millionen Follower

Werbung auf TikTok

Immer mehr Unternehmen bemühen sich, auf der Plattform sichtbar zu sein. Nicht nur durch ein eigenes Profil, sondern auch, indem sie mit Influencern kooperieren oder Hashtags-Challenges ins Leben rufen. Die Restaurantkette Chipotle etwa forderte User zum #GuacDance. Wer zum „Guacamole Song“ performte, bekam daraufhin beim Restaurantbesuch am National Avocado Day 2019 eine Portion Guacamole aufs Haus.

Ganz neu wurde nun auch der deutsche TikTok Business Ads Manager vorgestellt. Die Werbung auf der Plattform dürfte also künftig stetig zunehmen, ebenso wie die Anzahl werbetreibender Unternehmen.

Quelle: https://www.tiktok.com/@mikeytua/video/6717814402634059014

TikTok – eine App in der Kritik

TiKTok steht immer wieder in der Kritik, die freie Meinungsäußerung der App-Nutzer zu beschränken. Laut dem Portal Netzpolitik.orgexternal werden außerdem die Reichweiten von Videos von queeren Menschen oder Menschen mit Behinderungen stark eingeschränkt. Angeblich, um die Menschen vor Mobbing zu schützen. Ein weiterer Kritikpunkt: Betreiber ByteDance hält sich bedeckt, wozu die durch die App gesammelten Daten verwendet werden. Was mit der Informationsflut, die aus den Clips gefiltert werden kann, geschieht und wer darauf Zugriff hat, ist nicht bekannt.

Drei Tipps für den sicheren Umgang

Sie wollen trotz der Sicherheitsbedenken nicht auf den TikTok-Spaß verzichten? Mit diesen drei Tricks können Sie sich besser schützen:

1. Stellen Sie Ihren TikTok-Account auf privat – so bestimmen Sie, welche Nutzer Ihre Videos sehen.

2. In den Privatsphäre-Einstellungen können Sie zusätzlich einstellen, wer Ihre Videos herunterladen darf. Wählen Sie „Aus“ oder „Meine Freunde“, um zu verhindern, dass Fremde Ihre Inhalte downloaden.

3. Schützen Sie Zahlungen im App-Store zusätzlich mit einer Passwort-Abfrage. So vermeiden Sie ungewollte In-App-Käufe.

Die Netz-Experten von sueddeutsche.deexternal raten im Zusammenhang mit TikTok, Firewalls zu installieren, um das Abschöpfen von Daten zu verhindern. Mehr Tipps gegen Datenmissbrauch finden Sie in diesem Artikel. Wollen Sie mehr zu digitalen Trends und dem Umgang damit wissen, abonnieren Sie den Trusted Shops Newsletter – so bleiben Sie auf dem Laufenden.

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Till
02.09.2020

Es ist aber sehr viel Blödsinn und Mobbing dabei. Albern die ganze app

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