Ein Shopping-Besuch in der Innenstadt ist mit dem PKW je nach Metropole kein leichtes Unterfangen, denn Parkplätze sind rar und häufig auch teuer. Hinzu kommt, dass nicht alle Parkautomaten benutzerfreundlich sind. Entweder, weil das passende Kleingeld fehlt, nicht vom Automaten angenommen wird oder es daran scheitert, dass Ihre Bankkarte nicht funktioniert. Zum Glück setzt sich das bargeldlose Handyparken immer mehr durch, sodass Sie bequem per SMS oder mit einer Park-App zahlen können. Wie das funktioniert und welche Anbieter deutschlandweit verfügbar sind, lesen Sie hier.
Parken per App: So funktioniert das Handyparken
Die Parkraumbewirtschaftung ist zweifellos eine wichtige Einnahmequelle für die Kommunen. Die gute Nachricht: Dank der Kooperation mit zahlreichen Anbietern von Handypark-Lösungen wird das Parken für Sie immer komfortabler. Während das Parken per Smartphone laut Bitkom 2008 erst in 22 Städten möglich war, sind Anbieter wie PayByPhone und Easypark deutschlandweit mittlerweile in mehreren Hundert Städten vertreten. Je nach Betreiber unterscheiden sich die Zahlungsmöglichkeiten bzw. die Funktionsweisen voneinander.
Grundsätzlich haben Sie drei verschiedene Möglichkeiten, um Ihr Parkticket zu lösen:
- Per SMS: Sie schicken eine Nachricht mit dem Kennzeichen Ihres Pkws an die auf dem Automaten angebrachte Nummer und geben die gewünschte Parkdauer an. Die Abrechnung erfolgt dann ganz bequem über Ihre Mobilfunkrechnung.
- Per Smartphone-App des jeweiligen Betreibers: Hierzu müssen Sie in der Regel ein Kundenkonto anlegen, das Kennzeichen Ihres Pkws hinterlegen und eine der angebotenen Zahlungsarten auswählen. Unter anderem können Sie die Parkgebühren per PayPal, Lastschrift, Kreditkarte oder Giropay begleichen.
- Per Anruf: Analog zum Handyparken per SMS ist auch eine Zahlung per Anruf möglich. Hierzu wählen Sie ebenfalls die Telefonnummer auf der Parkuhr an und geben Ihr Kennzeichen und die voraussichtliche Parkdauer nach Aufforderung über das Tastenfeld auf dem Bildschirm ein.
Handyparken: Das sind die Vor- und Nachteile im Überblick
Die Vorteile des bargeldlosen Bezahlens sind enorm und ersparen Ihnen beim Parken jede Menge Zeit, Frust und Lauferei. Welche Vorzüge es darüber hinaus gibt warum der gute alte Parkschein aber noch nicht komplett ausgedient hat, haben wir Ihnen kurz und knapp zusammengefasst.
Die Vorteile:
- Sie müssen weniger laufen, denn den Gang zum Automaten können Sie sich sparen, wenn Sie per App zahlen oder Ihnen die Telefonnummer bereits bekannt ist.
- Die Abrechnung erfolgt auf die Minute genau – Sie müssen nie wieder mehr Geld als nötig in den Automaten werfen.
- Ihre Parkzeit können Sie komfortabel per Smartphone verlängern oder verkürzen, ohne zurück zum Parkautomaten gehen müssen. Wichtig: Die jeweilige Höchstparkdauer ist auch beim Parken per App bindend.
- Sie benötigen kein Kleingeld mehr.
- Es gibt die komfortable Möglichkeit, die per App entrichteten Parkgebühren über die Spesen abzurechnen – Sie müssen also nicht wie früher die Parkquittungen aufbewahren.
- Je nach Betreiber und App profitieren Sie von praktischen Zusatzfunktionen, die Ihnen z. B. freie Parkplätze oder Ladestationen für E-Autos auf einer Karte anzeigen: optimal, wenn Sie es eilig haben, ortsunkundig sind oder der Akku Ihres Fahrzeugs zur Neige geht.
Die Nachteile:
- Wenn weder eine Zahlung per SMS noch ein Anruf möglich ist, müssen Sie auf die App zurückgreifen. Das Problem: Für die Installation und Anmeldung in der App benötigen Sie mindestens eine ruhige Minute und eine schnelle Internetverbindung am jeweiligen Standort. Außerdem wichtig: Denken Sie daran, den Parkvorgang in der App zu beenden, wenn Sie den Parkplatz verlassen. Das Parkzeitende wird nicht von jeder App automatisch erkannt, sodass weiterhin Parkgebühren anfallen können.
- Je nach Anbieter und Kommune benötigen Sie eine zusätzliche Vignette zum Nachweis, dass Sie z. B. die App von Easypark oder PayByPhone installiert haben. Diese müssen Sie zuvor ausdrucken und hinter die Windschutzscheibe legen. Alternativ reicht auch ein selbstgeschriebener Zettel mit Hinweis auf das Handyparken.
- Außerdem werden je nach Anbieter neben der reinen Parkgebühr zusätzliche Servicekosten fällig, die bei einer Barzahlung nicht anfallen. In der Regel müssen Sie dabei mit 10 bis 15 Prozent Aufschlag auf die Parkgebühr oder mit einer Pauschalen zwischen 10 bis 25 Cent pro Parkvorgang rechnen.
- Nicht in jeder Stadt sind sämtliche Anbieter vertreten, sodass Sie sich darauf einstellen müssen, mehrere Apps auf Ihrem Smartphone zu installieren.
Welche Anbieter gibt es in Deutschland für das Parken per App?
Die größten Betreiber auf dem Markt sind nicht nur in Deutschland aktiv, sondern können auch im Ausland genutzt werden. Letztendlich hängt deren Verfügbarkeit aber davon ab, für welchen Anbieter sich eine Stadtverwaltung entscheidet. Zu den in Deutschland am häufigsten vertretenen Anbietern zählen folgende Unternehmen:
- Parkopedia ist derzeit in 89 Ländern und in 15.000 Städten weltweit vertreten. Die für iOS und Android verfügbare App erlaubt auch eine Vorabbuchung eines Parkplatzes.
- EasyPark zählt seit 2000 zu den Anbietern von Handypark-Lösungen und kann per iOS und Android-App europaweit in 2.200 Städten genutzt werden. Je nach Stadt erhebt EasyPark eine Servicegebühr von 0 bis 15 Prozent der Parkgebühren, mindestens jedoch 0,49 €.
- PayByPhone zeichnet sich durch eine hohe Datensicherheit aus und gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Nutzer- und Standortdaten auf Wunsch löschen zu lassen. Die App ist in Deutschland in 380 Städten an über 500.000 Parkplätzen einsetzbar und sowohl für iOS als auch für Android erhältlich. Bei PayByPhone zahlen Sie in der Regel 10% der Parkgebühren zusätzlich als Servicegebühr.
Einen Überblick der gängigsten Anbieter und Standorte für smartes Parken gibt es auf der Webseite Smartparking, der Initiative für digitale Parkraumbewirtschaftung.
Fazit
Kann Handyparken gedruckte Parkscheine ersetzen? Ja, kann es und tut es bereits im großen Umfang. Dennoch werden die kleinen Zettel auch mittelfristig nicht ganz verschwinden. Einerseits aus Gründen der Barrierefreiheit und andererseits, um eine Alternative in petto zu haben, falls es zu technischen Problemen mit dem Mobilfunknetz oder bei einem der Betreiber kommen sollte.
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