Welche Anbieter gibt es?
Heutzutage nutzen wir sie fast alle: Die E-Mail als Kommunikationsmittel für Bestellungen, digitale Briefe, Behördeninformationen oder als Nachrichtenquelle. Die Stiftung Warentest hat herausgefunden, dass wir täglich 215 Milliarden E-Mails weltweit verschicken. Aber sind unsere Daten dabei geschützt? Liest da vielleicht jemand mit? Und was macht einen guten E-Mail-Anbieter überhaupt aus?
In Deutschland dominieren laut Statista fünf heimische Anbieter den Markt: Web.de und Gmx.de sind mit je 25 % die stärksten Provider. Beide bieten kostenlose Versionen, aber auch die Möglichkeit für ein kostenpflichtiges Upgrade, an. Gmail, der Service von Google, folgt im Ranking und wird von rund 17 % der Befragten genutzt. Allerdings ist hier die Sicherheit der Daten nicht gewährleistet. Dahinter abgeschlagen folgen die Dienste der Telekom und von Mail.de mit einer Nutzung von rund 8 % der Befragten.
Neben diesen hauptsächlich kostenlosen Angeboten gibt es auch Anbieter, die Geld für ihre Produkte verlangen – meist handelt es sich dabei um 1 bis 5 Euro monatlich. Für den Preis gibt es dann extra Services. Am günstigsten sind hier Mailbox.org und Posteo, die bei der Stiftung Warentest besonders gut abgeschlossen haben.
Verschlüsselung und Serverstandort
Unsere Mail durchläuft vom Versand bis zum Erhalt vier Stationen: Los geht es beim Computer, Smartphone oder Tablet des Absenders oder der Absenderin. Durch den Versand wird die E-Mail an den Server des E-Mail-Anbieters weitergeleitet, der sie wiederum an den Server des Empfängers oder der Empfängerin schickt. An der vierten Station ruft der Adressat oder die Adressatin wiederum die Mail auf dem eigenen Gerät ab.
Um den Versand von E-Mails sicher zu verschlüsseln, gibt es verschiedene technische Möglichkeiten. Viele große E-Mail-Anbieter nutzen die TLS-Verschlüsselung. Dabei wird die E-Mail vom Versand bis zum Server des Anbieters verschlüsselt. Dort hat der Provider jedoch – theoretisch – Zugang zu den Daten. Google beispielsweise scannt die Mails, um Funktionen wie „Smart Reply“ anzubieten.
Sicherer ist daher eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Hierbei ist die Nachricht vom Versand bis zum Empfang komplett geschützt und verschlüsselt. Dieser Schutz lässt sich auch über Browsererweiterungen einrichten, wenn Sie Ihre E-Mails zum Beispiel über Firefox oder Chrome empfangen. Auch Mailprogramme wie Outlook und Mozilla Thunderbird ermöglichen diese zusätzliche Verschlüsselung.
Heimische E-Mail-Anbieter
Die vier deutschen Anbieter Freenet Mail, GMX, Telekom und Web.de haben sich inzwischen auf die „E-Mail made in Germany“-Verschlüsselung geeinigt und versichern, dass die Übertragung untereinander sicher ist.
Auch der Standort des Servers ist für die Datensicherheit nicht unerheblich. Die Datenschutzrichtlinien sind nämlich von Land zu Land unterschiedlich. Außerdem garantieren nicht alle E-Mail-Anbieter, dass auch die auf den Server liegenden Daten verschlüsselt werden.
Viele der kostenlosen deutschen Anbieter hosten ihre Server hierzulande und unterliegen daher den strengen Datenschutzrichtlinien der EU. Die stärksten Gesetze haben die Schweiz, Deutschland, Belgien, Norwegen sowie Schweden. Die USA und andere Länder hingegen sammeln und teilen Daten von E-Mail-Servern.
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Die Must-Haves beim E-Mail-Postfach
Sie suchen einen guten Anbieter für Ihre E-Mails? Hier sind die Anforderungen ganz individuell, aber ein passendes Angebot findet jeder. Prüfen Sie neben dem Sicherheitsaspekt noch folgende Services und Funktionen der E-Mail-Anbieter.
Speicherplatz:
Wenn Sie große Mengen an E-Mails, möglicherweise mit großem Anhang, versenden möchten, sollten Sie auf ausreichend Speicherplatz achten. Dies ist auch sinnvoll, wenn Sie Ihre Mails ausschließlich über den Browser und nicht über ein Mailprogramm auf ihrem persönlichen Computer abrufen.
Nutzungsfreundlichkeit:
Sie checken Ihre Mails hauptsächlich von unterwegs? Dann prüfen Sie vorab, ob der Anbieter eine App anbietet und wie gut die Handhabung des Tools funktioniert.
Zusätzliche Tools:
Bei einigen Anbietern können Sie nicht nur Ihre Mails, sondern auch Kund*innendaten oder einen Kalender organisieren. Prüfen Sie hierfür die bereitgestellten Extra-Services der Anbieter.
Umzugsservice:
Wenn sie archivierte E-Mails zu ihrem neuen Anbieter übertragen wollen, klären Sie vorab, ob dieser Service angeboten wird.
Kostenfrei vs. Kostenpflichtig
Der Markt an E-Mail-Anbietern in Deutschland ist groß, da uns nicht nur nationale, sondern auch internationale Dienste zur Verfügung stehen. Kostenfrei heißt dabei nicht immer gleich „schlechter Service“. Die meisten E-Mail-Anbieter sind für die grundsätzliche Nutzung ausreichend. Solange keine äußerst sensiblen Daten verschickt werden, sind sie auch in puncto Sicherheit unbedenklich.
Viele der kostenpflichtigen E-Mail-Anbieter ermöglichen mehr Service und vor allem mehr Sicherheit. Da wir hierbei von Kosten im Bereich von ca. 1 bis 5 Euro pro Monat sprechen, lohnt sich diese Investition in Ihren Datenschutz. Außerdem entfällt lästige Werbung und Sie können zusätzliche Services nutzen.
Der beste E-Mail-Anbieter
Einen Testsieger-Anbieter zu küren, ist fast nicht möglich. Die Bewertung hängt immer von Ihren Bedürfnissen ab. Grundsätzlich sollten Sie jedoch einen Blick in die Verschlüsselung, die Services und die Preisliste werfen, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden.
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