Corona lähmt den Handel: Was Sie als Kunde jetzt wissen müssen und wie Sie richtig handeln

Wie sich Corona auf uns als Online-Shopper auswirkt, worauf Sie jetzt beim Online-Shopping achten müssen und wie Sie die kleinen Internet-Händler sogar unterstützen können, haben wir für Sie zusammengefasst.

© maridav/shutterstock.com

Hamsterkäufe und Lieferengpässe sind für uns die unübersehbaren Auswirkungen der Corona-Krise. Doch längst beschränken sich die negativen Folgen nicht mehr nur auf den stationären Handel. Auch der Online-Handel gerät in der Krise angesichts steigender Bestellungen und unterbrochener Lieferketten bei einem gleichzeitigen Personalmangel, an seine Leistungsgrenze. Doch ein Blick auf die Anstrengungen, die der E-Commerce-Sektor anstellt, zeigt: Der Online-Handel ist bemüht, seine Kunden auch in dieser schwierigen Zeit nicht im Stich zu lassen. 

Bewährungsprobe oder langanhaltender Boom? So wirkt sich die Corona-Krise auf den E-Commerce aus

In Krisenzeiten versuchen die Verbraucher Ihr Geld zusammenzuhalten. Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs sind sehr gefragt. Kein Wunder, dass der Online-Versand von Lebensmitteln boomt und die Händler kaum mit den Bestellungen nachkommen. So vermelden Tiefkühllieferdienste wie BoFrost und Eismann neue Absatzrekorde im 2-stelligen Prozentbereich. Und auch neue Wettbewerber im E-Food-Bereich, etwa Picnic oder Etepetete, profitieren von der Situation. Beruhigend: Von Lieferengpässen bei den Ausgangsprodukten sind diese Unternehmen, laut eigener Aussage, derzeit nicht betroffen. Was Sie beim Einkaufen von Lebensmitteln im Netz beachten sollten, erklären wir ihnen hier.

Mit welchen Liefer-Verzögerungen müssen Sie als Kunde derzeit rechnen?

Für Sie als Kunde macht sich die gestiegene Nachfrage dagegen negativ bemerkbar: Den E-Food-Lieferanten fehlt schlicht und ergreifend das Personal, um die Bestellungen zeitnah abzuarbeiten. Selbst Branchengrößen wie Amazon können die Übernacht-Lieferungen für Prime-Kunden derzeit nicht halten. Je nach Verfügbarkeit des Produktes und in Abhängigkeit von den Kapazitäten der Paketdienste sind Lieferzeiten von ein bis zwei Wochen nicht auszuschließen.

Das Geschäft mit der Angst: Wie Fake-Shops mit Hygiene-Artikeln Kasse machen

Die Engpässe bei Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln und Influenza Schnelltests rufen leider auch die schwarzen Schafe unter den Online-Händlern auf den Plan. Aktuell warnen die Polizeibehörden vor folgenden Medizin-Fake-Shops: PharmacyFirstGmbH, medicalsmilesgmbh sowie globalmasksuppliers. Vorsicht ist grundsätzlich auch bei unbekannten und neuen Onlineshops geboten, die diese Produkte anbieten. Und zwar mit einem einfachen Check:

  • Nutzen Sie die Google-Suche um Betrüger gezielt zu erkennen

Fake-Shops lassen sich leicht anhand von bereits bestehenden Kundenerfahrungen überprüfen. Eine einfache Google-Suche genügt hierzu in der Regel, um Online-Händler, die in betrügerischer Absicht vorgehen, zu entlarven. Fördert Ihre Recherche statt relevanter Suchergebnisse nur Warnungen anderer Kunden und/oder einer Behörde zutage, sollten Sie hier keine Bestellung aufgeben.

  • Werfen Sie einen genauen Blick auf die AGB und Zahlungsmöglichkeiten

Als Faustregel gilt: Je mehr Zahlungsmöglichkeiten Ihnen ein Händler bietet desto besser. Fake-Shops lassen Zahlungsdienstleister wie PayPal natürlich außen vor und bestehen meist auf eine Überweisung, eine Zahlung per Kreditkarte oder Bitcoin. So auch bei den vorgenannten Fake-Shops von globalmasksuppliers.com, medicalsmilesgmbh.com und pharmacyfirstgmbh.com. Zudem finden Sie hier weder Allgemeine Geschäftsbedingungen noch eine eindeutige Kontaktadresse oder Namen der Verantwortlichen.

Tipp: Sind Sie auf ein Angebot eines Fake-Shops reingefallen, ist Ihr Geld nicht unbedingt verloren. Wenn Sie erst nach der Bestellung misstrauisch werden, ist es wichtig, schnell zu reagieren und Ihre Bank zu kontaktieren. Lesen Sie hierzu auch den Blogbeitrag, wie Sie Ihr Geld zurückbekommen können.

Wie wird sich Corona auf die E-Commerce-Branche auswirken?

Was des einen Freud ist des anderen Leid: Rund 40 Prozent aller Online-Händler haben bereits mit einer geringeren Nachfrage zu kämpfenexternal. Besonders kritisch und existenzbedrohend für kleinere Shops: Bei bestellten Waren, die der Händler selbst aus dem Ausland bezieht, müssen Kunden derzeit eine längere Lieferzeit einplanen. Während die Branchengrößen die Nachfrage dank eigener Logistikzentren und großer Warenbestände noch abfedern können, sind kleinere Online-Händler schlechter aufgestellt. Denn gerät der Nachschub an Waren für mehrere Wochen ins Stocken, ist es absehbar, dass einige Shops nicht mehr in der Lage sein werden, zu liefern.

Das treibt auch die Stornierungs-Quote in die Höhe und kann dazu führen, dass Händler aufgrund von Umsatzeinbrüchen Ihre Fixkosten nicht mehr stemmen können. Die Folge: Vor allem Startups und Mittelständler im E-Commerce-Bereich, laufen Gefahr Insolvenz anmelden zu müssen.

Tipp: Auch wenn ein Produkt gerade nicht lieferbar, oder der Liefertermin ungewiss ist, können Sie den Online-Shop Ihres Vertrauens unter dir Arme greifen. Sofern Ihr lieb gewonnener und verlässlicher Händler, Gutscheine oder Shop-Gutschriften im Programm hat, können Sie hier zugreifen und ihn unterstützen.

Noch mehr Gutes können Sie tun, indem Sie Charity-Shopping in Erwägung ziehen. Das Prinzip ist einfach und bedeutet keinen finanziellen Mehraufwand für Sie: Kaufen Sie über ein Portal wie Boostexternal, bei einem der dort registrierten Händler ein, fließt ein Teil Ihres Umsatzes einem guten Zweck zu. Auch lokal finden sich immer mehr kleinere Zusammenschlüsse der geschlossenen Restaurants, die online die Möglichkeiten bieten, Ware zu beziehen, Geld zu spenden oder Gutscheine für die Zeit nach Corona zu beziehen, die helfen sollen, den Betreibern durch die Krise zu kommen.

So schützen Lieferdienste die Gesundheit von Angestellten und Kunden

Nicht nur der stationäre Handel, sondern auch die Essens-Lieferdienste sind sehr darum bemüht, Lieferanten und Kunden keiner unnötigen Ansteckungsgefahr auszusetzen. In Supermärkten, Apotheken und Co, sollten Sie Ihren Einkauf deshalb möglichst per Karte oder mit einem kontaktlosen Bezahlverfahren, etwa Google oder Apple Pay begleichen. So auch bei E-Food-Anbietern wie Lieferando und Pizza.de: Kunden sind dazu angehalten, ausschließlich online zu bezahlen, was dank der App mit PayPal-Anbindung auch problemlos funktioniert. Um den physischen Kontakt zwischen Pizzaboten und dem Kunden zu vermeiden, klingeln die Lieferanten dann bei Ihnen, stellen das Essen vor der Tür ab und treten einen Schritt zurück. Natürlich warten Sie solange bis Sie Ihre Bestellung an der Haus- oder Wohnungstür abholen.

Darauf können Sie sich verlassen: Diese Geschäfte bleiben geöffnet

Soziale Medien haben derzeit alle Hände voll zu tun. Denn immer wieder gibt es Fake-News und widersprüchliche Meldungen dazu, welche Geschäfte und Örtlichkeiten aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen werden. Eine Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Bundesländern gibt seit dem 16.3.2020external in einer Leitlinie Auskunft darüber, welche Geschäfte tatsächlich geschlossen bleiben und wo Sie nach wie vor Produkte für den täglichen Bedarf einkaufen können.

Fazit

Der Coronavirus wird spürbare wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen, soviel steht bereits jetzt fest. Es ist davon auszugehen, dass Verbraucher, die den Einkauf im Ladengeschäft bislang bevorzugten, auch nach der Krise verstärkt online einkaufen werden.

Aber: Die E-Commerce-Branche wird, genau wie der stationäre Handel, einige Opfer zu beklagen haben. Für die Kunden ist die Situation derzeit schwer zu bewerten, wie sich Grenzschließungen, unterbrochene Lieferketten und ein Personalmangel in Logistik und Vertrieb auf die Verfügbarkeit und die Lieferung von online bestellten Produkten auswirken. Eines ist aber gewiss: Eine Lebensmittelknappheit ist momentan nicht zu befürchten. Bleiben Sie gesund und solidarisch, denn nur eine starke Gemeinschaft ist in der Lage, diese Krise zu überstehen.

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dagobertd..
02.09.2020

Ich habe bei Mastercard nachgefragt, wie ich meine Kreditkarte desinfizieren kann. Habe leider keine Antwort erhalten. Vielleicht hat bereits jemand der hiesigen Community Erfahrungen?

Helmut Mork
02.09.2020

Man muß mit längeren Lieferzeiten rechnen.

Jadwiga
02.09.2020

Mein Kaufverhalten hat sich nicht verändert, da Hamsterkäufe wie es z. Zt. gemacht wird nicht notwendig sind und auch ein sehr unsoziales Verhalten zeigen. Wir sollten zusätzlich auch an die Mitarbeiter der Lebensmittelgeschäfte und Drogeriemärkte denken, die mit ihrer zusätzlichen Arbeit beim ständigen Einräumen der Regale irgendwann auch an ihre Grenzen kommen.

Habt
02.09.2020

Auch in dieser Zeit kaufe ich nicht mehr ein wie nötig, meine Mitmenschen brauchen ebenso Lebensmittel,"Toilettenpapier " etc. Hamsterkäufe sind unnötig u unsozial.Wir müssen sehen das die Lage ernst ist, aber Panik ist nicht angebracht.Wenn wir uns sozial verhalten und mal auf etwas verzichten, schaffen wir es, diese Kriese gemeinsam zu bewältigen.

Maggie
02.09.2020

Kaufe zur Zeit nur die nötigsten Dinge die wir zum Leben benötigen, wie Lebensmittel und Hygieneartikel. Dies allerdings vor Ort, wie sonst auch. Werde auch, wenn die Läden wieder geöffnet sind, in meiner Stadt einkaufen und die heimischen Händler unterstützen. Es gibt auch ein Leben ohne online Handel, solange es noch Geschäfte gibt.

Georg Wachtler
02.09.2020

Mein Kaufverhalte hat sich überhaupt nicht geändert denn ich bin ein normaler Mensch

Wolfram Seelbinder
02.09.2020

Rotwein in Italien und Kondome in Frankreich - das kann ich ja noch verstehen . Doch Klopapier.... Können wir am Ende eine Corona - nicht von einem Norovirus unterscheidenßß🤗 oder sind wir doch nur ein Volk mit zu vielen Schei....

Liane Schneidereit
02.09.2020

Normale Vorratshaltung

A.K.
02.09.2020

Ich tätige keine Hamsterkäufe, sondern habe eine ganz normale Vorratshaltung.

balo
02.09.2020

Ich denke die Aufregung kommt daher, dass wir bisher verwöhnt wurden. Es gab immer und überall ALLES im Überfluss.
Dass man sich halt ein bisschen einschränken muss, ist doch verständlich. Da gibt es halt einmal kein Magerjoghurt...
Wir werden nicht gleich verhungern.
Denk an Länder wie Syrien, oder Flüchtlineauf griechischen Inseln. Wie wäre die Menschen dort froh, wenn sie NUR kein Johurt bekämen.

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