Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie erfreut sich Online-Shopping großer Beliebtheit. Allerdings rufen die vielen Bestellungen auch betrügerische Menschen auf den Plan, die sich ein Stückchen vom Kuchen sichern möchten. Wir zeigen Ihnen drei Fälle von Betrug im Online-Shopping – und was Sie dagegen unternehmen.
Betrugsmasche Nummer 1: Fake-Shops
Betrug im Online-Shopping sieht manchmal täuschend echt aus. Betrüger*innen richten täglich neu sogenannte Fake-Shops ein. Diese sehen aus wie echte Online-Shops, dienen aber nur dazu, Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, am häufigsten per Vorkassenzahlung. Ware kommt in der Regel keine an – oder gefälschte Billigprodukte statt der hochwertigen Originale, auch einen Kundenservice suchen Sie hier stets vergeblich. Achtung! Fake-Shops locken vermehrt auch über Facebook-, Instagram- oder Google-Werbeanzeigen Menschen auf die entsprechenden Domains. Da Fake-Shops schnell wieder vom Netz verschwinden, wenn zu viele Warnungen eingegangen sind, gibt es quasi täglich neue Shops. Es lohnt sich also, sich selbst die Merkmale anzueignen, die einen Shop verdächtig machen oder der Aktuelle-Warnungen-Seite regelmäßig einen Besuch abzustatten. Auf dieser informieren wir monatlich neu über aktuelle Warnungen zu gefälschten Online-Shops.
Merkmale, an denen Sie Fake-Shops erkennen:
- Unpassende Internetadressen – die Adresszeile im Browser passt weder zu den Produkten noch zu dem, was auf der Seite gezeigt wird.
- Fehler auf der Seite – Klicks gehen ins Leere, die Texte sind fehlerhaft oder schlecht herumkopiert.
- Wenig Auswahl bei den Bezahlmöglichkeiten – vermeiden Sie es, per Vorkasse oder Nachnahme zu ordern, sondern wählen die Zahlung per Rechnung. Geht das nicht? Dann lassen Sie es lieber sein.
- Intransparente Lieferbedingungen – Sie erfahren nicht, wie lange Pakete benötigen und ob und in welcher Höhe sie versichert sind. Zur Rückgabe finden sich nur unzureichende Informationen.
- Keine Kontaktmöglichkeit – Kontaktformulare, E-Mail-Adressen oder Telefonnummern fehlen, das Impressum ist nicht oder nur teilweise hinterlegt.
Achten Sie bestenfalls darauf, dass der Online-Shop ein oder mehrere seriöse und klickbare Gütesiegel aufweist. In Shops mit dem Trusted Shops Gütesiegel profitieren Sie außerdem von der Geld-zurück-Sicherheit. Was Sie tun sollten, wenn Sie doch einmal hereingefallen sind? So bekommen Sie bei Fake-Shops Ihr Geld zurück.
Viel Raum für Betrug: Online-Shopping auf Kleinanzeigen-Portalen
Besonders nachhaltig: E-Commerce über Second-Hand-Plattformen. Sie shoppen gern auf Kleinanzeigen-Portalen? Dann sollten Sie auch hier aufmerksam bleiben. Checken Sie vor dem Kauf die verkaufende Person und achten Sie dabei auf Bewertungen, wenn es welche gibt. Gibt es die Möglichkeit für Sie, sich die Produkte vor Ort anzusehen, sollten Sie diese nutzen. Nehmen Sie dabei eine Begleitung mit und zahlen Sie, wenn es geht, erst nach Erhalt der Ware. Sollte das nicht möglich sein, nutzen Sie am besten sichere Zahlungsmöglichkeiten über die Plattform selbst. So haben Sie es einfacher, an Ihr Geld zu kommen, sollte die Ware nicht bei Ihnen eintreffen. Außerdem gilt: Je professioneller die Plattform geführt wird, desto höher sind Ihre Chancen auf Käuferschutz.
Betrug über PayPal vermeiden
Rund um die Zahlungsdienstleistung gibt es ebenfalls einige Betrugsmaschen. Nutzen Sie die Zahlfunktion „Geld an Freunde und Familie senden“ nur, wenn Sie der anderen Person vertrauen. Der PayPal-Käuferschutz greift nämlich nur, wenn Sie die professionelle Zahlungsmethode wählen. Haben Sie beschädigte oder defekte Ware bekommen, müssen Sie diese zurückschicken, bevor Sie Ihr Geld wiederbekommen. Achtung: Dafür benötigen Sie einen Nachweis mit Sendungsverfolgung. Die Quittung für ein DHL-Päckchen reicht hier nicht. Je nach Paketzustelldienst erhalten Sie aber auch schon bei Briefen oder leichten Päckchen eine Sendungsverfolgung.
Betrug mit unbestellter Amazon-Ware
Ein weiterer Trick in Sachen Betrug beim Online-Shopping: nicht bestellte Amazon-Ware. Dabei erstellen Amazon-Händler Konten mit Namen und Adressen von Unbekannten. Von den Konten aus bestellen sie ihre eigene Ware. Nach Zustellung schreiben sie Bewertungen von authentifizierten Käuferinnen und Käufern. Nebenbei verbessert sich mit den vielen Bestellungen das interne Amazon-Ranking und die Artikel werden früher angezeigt. Sollte Ihnen so etwas passieren und Sie ungefragt Ware von Amazon zugeschickt bekommen, zögern Sie nicht lange, sondern ziehen die Polizei hinzu. Denn das ist ein klarer Fall von Datendiebstahl. Und auch, wenn Ihnen hier erst einmal kein Schaden entsteht: Ihre Daten sind im Umlauf. Dem sollten Sie schnell auf den Grund gehen, um eine weitere Verbreitung von Adressen und gegebenenfalls sogar Kreditkartendaten zu verhindern.
So schützen Sie Ihre Daten im Internet
Am besten ist, Sie geben Ihre Daten so selten wie möglich preis. Wenn Sie sich bei Online-Shops anmelden, sollten Sie sichere Passwörter nutzen – wenn möglich, wählen Sie bei jedem Shop ein eigenes. Vermeiden Sie es, sich mit Ihren Google- oder Facebook-Anmeldedaten bei Online-Shops zu registrieren. Achten Sie auf verschlüsselte Verbindungen und nutzen Sie keine öffentlichen WLAN-Netze, um Online-Käufe zu tätigen. Mehr Infos lesen Sie in unseren Tipps gegen Hacker-Angriffe.
Generell gilt: Bleiben Sie wachsam, wenn Sie im Internet shoppen. Kommen Ihnen Zweifel, brechen Sie einen Kaufvorgang lieber ab.
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