Passwörter verwalten: Sicherheit geht vor!

Komplexe Passwörter dienen der Sicherheit sensibler Daten. Doch kaum eine*r kann sich diese merken. Mit Passwort-Managern können Sie einfach Ihre Passwörter verwalten.

Die realistische Nachricht vorweg – kein Passwort ist zu 100 % sicher. Mit den richtigen Programmen und gutem Know-how lassen sich auch komplexe Passwörter knacken. Wer allerdings auf komplexe und lange Passwörter setzt, macht es Hackern deutlich schwerer, an sensible Daten zu gelangen. Blöd nur, dass man diese vielen, komplizierten Passwörter verwalten muss – oder? Welche Kriterien ein gutes Passwort ausmachen und wie Passwort-Manager dabei helfen, nicht den Überblick zu verlieren, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag. 

Welche Kriterien gibt es für ein sicheres Passwort? 

Hacker nutzen für das Knacken von Passwörtern in der Regel Programme, die verschiedene Begriffe in Kombination mit Zahlen und Sonderzeichen durchspielen und so versuchen, an die privaten Daten zu gelangen. Je komplizierter das Passwort ist, desto schwieriger ist dieser Prozess – und desto länger dauert er auch. Daher ist es sinnvoll, die Grundregeln für ein sicheres Passwort einzuhalten: 

  • Für jeden Online-Dienst sollte ein eigenes, individuelles Passwort verwendet werden – nutzen Sie keine Passwörter doppelt
  • Ein sicheres Passwort setzt sich aus Sonderzeichen, Groß- und Kleinbuchstaben und Zahlen zusammen. 
  • Je länger das Passwort ist, desto besser. 
  • Verwenden Sie keine Wörter, die im Duden vorkommen oder grammatikalisch richtige Sätze. 
  • Gestalten Sie Passwörter möglichst zufällig. Abfolgen von Buchstaben oder Zahlen auf der Tastatur können leicht geknackt werden. 
  • Das beliebige und zufällige Aneinanderreihen von Buchstaben, Zahlen, Sonderzeichen und Wörtern gilt als sicherste Form des Passworts.  

Das ist neu: „Auf die Länge kommt es an“ trifft bei Passwörtern inzwischen tatsächlich zu. Je länger ein Passwort ist, desto mehr Zeit benötigt ein Programm, um dieses Passwort zu entschlüsseln.  

Leichter verständlich wird dies durch ein Beispiel: bisher galt „TrustedShops1768!“ als ein sicheres Passwort. Mit fortschreitender Technik lässt sich allerdings auch dieses Passwort relativ leicht knacken. Wählen Sie stattdessen „Trust€dSh0Ps M4gaz1n li€Bt se1nE Le$err1768!“ benötigt ein Hacker mit einem normalen Computer und der entsprechenden Software rund 270 Dezillionen Jahre, um dieses Passwort auszulesen.  

Tipp: Wenn Sie herausfinden möchten, ob Ihre Passwort-Ideen sicher sind, können Sie diesen Passwort-Checkerexternal verwenden. 

Warum ist es wichtig, ein sicheres Passwort zu nutzen? 

Sicher fragen Sie sich: Warum sollte sich ein Hacker ausgerechnet für mich interessieren? Wenn Sie nicht gerade reich oder berühmt sind, erscheint die Gefahr, dass es ein Hacker ausgerechnet auf Ihre Passwörter abgesehen hat, eher gering. Das ist allerdings ein Trugschluss. Laut Statistaexternal wurden im Jahr 2011 59.494 Fälle von Cyberkriminalität angezeigt, im Jahr 2021 waren es bereits 124.137 Fälle – die Zahl hat sich innerhalb von 10 Jahren also mehr als verdoppelt! Dazu kommt eine sehr hohe Dunkelziffer, denn es liegt nahe, dass nur ein Bruchteil der Betroffenen wirklich Anzeige erstattet. Zudem entwickeln Hacker und Cyber-Kriminelle immer wieder neue Methoden, um an noch größere Datenmengen zu gelangen. Es ist also durchaus sinnvoll, vorbereitet zu sein und die bestmöglichen Sicherheitsmaßnahmen zu treffen – auch dann, wenn das Risiko nicht groß erscheint. 

Komplexe Passwörter verwalten mit einem Passwort-Manager 

Wenn Sie nur einen einzigen Account im Internet nutzen, ist es vielleicht noch möglich, dass Sie sich ein komplexes Passwort merken können. Schwieriger wird es, wenn Sie mehrere Passwörter verwalten müssen, sobald mehrere Accounts im Spiel sind und jeder durch ein anderes Passwort gesichert ist. Passwörter im Browser speichern ist keine Option (warum das so ist, erfahren Sie in diesem Beitrag) – und auf einen Zettel schreiben sollte man Passwörter besser auch nicht. Was also tun? 

Ein Passwort-Manager schafft Abhilfe. Hier werden die Passwörter und Benutzernamen für alle Online-Accounts mittels einer Verschlüsselungstechnik sicher aufbewahrt und abgespeichert. Gesichert ist dieser Passwort-Manager durch ein Masterpasswort. Das ist also das einzige Passwort, dass Sie sich künftig merken müssen – und damit erhalten Sie Zugriff auf alle weiteren Passwörter. Zudem bieten viele Passwort-Manager zusätzliche Hilfestellung an, z. B. beim Generieren sicherer Passwörter oder Warnungen auf Webseiten, die bereits von Phishing-Attacken und Hackerangriffen betroffen waren. Einige Passwort-Manager bieten zudem eine Synchronisation der Daten an und können auf mehreren Geräten verwendet werden, was zum Beispiel sehr sinnvoll ist, wenn Sie sowohl einen Tower-Computer, ein Laptop und ein Smartphone nutzen. 

Passwort-Manager Vergleich 

Natürlich haben wir für Sie einige Passwort-Manager genauer unter die Lupe genommen. Hier finden Sie die Vor- und Nachteile der einzelnen Anbieter*innen: 

Anbieter Vorteile Nachteile Kosten 
1Passwordexternal 
  • Einfache und intuitive Bedienung
  • Schnellzugriff auf Passwörter
  • Sehr gute Sicherheitsstandards
  • Warnung bei Passwortverlust oder Risiko
  • Smartphone-kompatibel
  • Keine Synchronisation möglich
  • Keine kostenlose Version verfügbar
  • Ca. 33 € im Jahr
Bitwardenexternal 
  • Kann kostenlos genutzt werden
  • Einfache und intuitive Bedienung
  • Unterstützt zahlreiche Browser und Endgeräte
  • Kann plattformübergreifend genutzt werden
  • Synchronisation für mehrere Endgeräte möglich
  • Bietet die Suche nach Passwort-Leaks nur in der kostenpflichtigen Premium-Version an
  • Kostenfrei
  • Premium-Version: ca. 10 € im Jahr
Dashlaneexternal 
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung möglich
  • Mit integriertem VPN (Premium)
  • Kann auf mehreren Geräten verwendet werden (Premium)
  • Smartphone-kompatibel
  • Kostenlose Version kann auf nur einem Gerät verwendet werden
  • Kein Notfallzugriff, falls Masterpasswort verloren
  • Kostenfrei
  • Premium-Version: ca. 40 Euro im Jahr
Enpassexternal 
  • Datensicherung über Cloud oder eigene Server möglich
  • Mehrere „Tresore“ zum Trennen der Daten
  • App trackt nicht
  • Multi-Faktor-Authentifizierung und biometrische Erkennung möglich
  • Einzel- und Familienkonten möglich
  • Einmaliger Kauf der Premium-Version möglich (kein Abo-Modell)
  • Nur bis zu 10 Einträge in der kostenfreien Version
  • Bedienung etwas komplexer
  • Kostenfrei
  • Einzel-Premium-Abo: ca. 22 € pro Jahr
  • Familien-Premium-Abo: ca. 32 € pro Jahr
  • Kauf (einmalig, lebenslange Nutzung): ca. 93 €
Keeperexternal 
  • Auch für Unternehmen geeignet
  • Zusätzlich durch Sicherheitsschlüssel und Zwei-Faktor-Authentifizierung gesichert
  • Cloud-Datensicherung
  • Keine kostenfreie Version erhältlich (nur 14 Tage kostenlos testen)
  • 14-Tage-Testversion kostenfrei, danach ca. 42 € pro Jahr
NordPassexternal 
  • Mit Passwortgenerator
  • Einfache Bedienung
  • Automatisches Ausfüllen beim Öffnen von Webseiten
  • Inkl. Passwort-Check auf Sicherheit und Komplexität
  • Inkl. Notiz-Bereich
  • Premium-Version: Auf allen Endgeräten gleichzeitig nutzbar
  • Smartphone-kompatibel
  • Kostenlose Version kann an nur einem Gerät verwendet werden
  • Kostenfrei
  • Premium-Version: ca. 18 € pro Jahr

Tipp: Auch bei der Nutzung eines Passwort-Managers sollten Sie daran denken, Ihre Passwörter regelmäßig zu ändern. Viele Manager bieten hier eine Zusatzfunktion, die Sie im gewünschten Rhythmus – zum Beispiel alle drei oder sechs Monate – daran erinnert, die Passwörter zu wechseln.  

Passwörter verwalten auf mobilen Endgeräten 

Während der PC meist sicher im eigenen Zuhause steht, kann ein Smartphone schnell verloren gehen. Damit Dritte keinen unbefugten Zugriff auf Ihre Passwörter erlangen, bietet sich hier der Schutz durch andere (oder zusätzliche!) Sicherheitsmaßnahmen an: 

  • Smartphone nur Entsperren durch Fingerabdruckerkennung oder biometrische Gesichtserkennung 
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Nutzung von Apps (insbesondere bei Banking-Apps sinnvoll) 
  • App-Sicherung durch Zweitgerät, z. B. indem Sie eine Mail erhalten und auf einen Freigabe-Link klicken müssen, um die App zu nutzen (E-Mail-Adresse darf vom Smartphone nicht zugänglich sein) 

Auch am Computer können Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Mehr-Faktor-Authentifizierung für viele Webseiten nutzen. Sie erhalten dann zum Beispiel eine SMS oder einen Anruf auf Ihr Smartphone, um die Nutzung am Computer freizugeben. Diese Sicherheitsmaßnahme kann auch kombiniert mit Passwort-Managern verwendet werden und bietet die derzeit bestmögliche Sicherheit.  

Bleiben Sie informiert – mit dem Trusted Shops Consumer Newsletter 

Hacker und andere Cyberkriminelle finden immer wieder neue Wege, um an Passwörter und somit an sensible Daten zu gelangen. Möchten Sie rund um Internet-Sicherheit informiert bleiben, melden Sie sich einfach bei dem Trusted Shops Consumer Newsletter an – dort erhalten Sie stets die aktuellsten Informationen rund um Internet-Sicherheit, Fake-Shops und mehr! 

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Peter Hein
13.03.2023

Ich benutze schon mehrere Jahre RoboForm und bin sehr zufrieden. Allerdings nutze ich nicht den Passwortgenerator. Denn wenn ich mit einem anderen Rechner oder anderes Gerät arbeite, dann fehlt mir das richtige Passwort

Elfi Diederichs
12.01.2023

Ich bin begeistert, von ihren Vorschlägen.
Man kann nur dazulernen.
Danke

Nobody
11.01.2023

- Wie hier schon angemerkt, Passwörter gehören nicht auf einen Rechner mit
Internetanschluß, abgespeichert in Mailfächern oder auf Speicher im Internet.
- Empfehle Passwortgenerator (wenn möglich auf Rechner ohne Internetanschluß)
- Vierteljährlicher Wechsel (kann man bei guten Passwortgeneratoren einstellen)
- man kann sich auch in vielen Shops als Gast ohne Konto anmelden
Sind paar Auszüge aus unseren betrieblichen Safety Rules zu diesem Thema

Bernd Rothweiler
11.01.2023

Sehr wichtiger Artikel, vor allem für ältere Jahrgänge so wie ich einer bin (82). Ich habe einen Passwort geschützten USB Stick. Auf diesem sind alle Passwörter, Bankdaten usw. abgespeichert. So muß ich mir nur ein Passwort merken. Bei Bedarf wird der USB mit meinen PC oder Notebook verbunden.

Brunhilde Specht
09.08.2022

Sehr guter Artikel. Ich speichere meine Passwörter auch im Passwortmanager ab.
Ich habe auch einen bezahlten Sicherheitsdienst. AVG)Was ich nicht abspeichere sind die Daten für die
Hombanking

Simon vom Trusted Shops Team
10.08.2022

Hallo Frau Specht, vielen Dank für die freundlichen Worte, wir freuen uns über Ihr Feedback. Mit einem Passwortmanager sind Sie auf der sicheren Seite. Bleiben Sie gesund und sicher. Beste Grüße, Simon vom Trusted Shops Team

Hans Henning Malmendier
02.09.2020

Ich komme oft an meine Grenzen die vielen Daten im Kopf zu finden.

Daniela vom Trusted Shops Team
15.07.2020

Dann hilft Ihnen unser Artikel doch mit ein paar sinnvollen Tipps weiter. :) Liebe Grüße, Daniela vom Trusted Shops Team

da oid Stocki
02.09.2020

Besitze einen alten Laptop der nie ans Internet angeschlossen wird, damit verwalte ich meine Passwortliste, die ich dann ausdrucke und auf SD Karte abspeichere

Thanhmy Thi Dang
02.09.2020

das ist sicher

Peter Schäfer
02.09.2020

Ist sicher

Jens Guschmann
02.09.2020

Seit neuestem ist S-Trust als Pw-Sammlertool sowie Dokumentensafe von den Sparkassen im Einsatz. German Qualität und Sicherheit auf hoher Ebene und die ersten 100 MB sind sogar frei. Da wäre mein Vertrauen ziemlich hoch angesiedelt. Bislang mit IMobileSitter vom Frauenhofer gearbeitet, aber die supporten das Tool nicht mehr. Das wäre aus meiner Sicht nun eine gute Lösung. Wenn man kein Problem mit der Sparkasse hat.

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