Inhaltsverzeichnis
- Welche Kriterien gibt es für ein sicheres Passwort?
- Warum ist es wichtig, ein sicheres Passwort zu nutzen?
- Komplexe Passwörter verwalten mit einem Passwort-Manager
- Passwort-Manager Vergleich
- Passwörter verwalten auf mobilen Endgeräten
- Bleiben Sie informiert – mit dem Trusted Shops Consumer Newsletter
Die realistische Nachricht vorweg – kein Passwort ist zu 100 % sicher. Mit den richtigen Programmen und gutem Know-how lassen sich auch komplexe Passwörter knacken. Wer allerdings auf komplexe und lange Passwörter setzt, macht es Hackern deutlich schwerer, an sensible Daten zu gelangen. Blöd nur, dass man diese vielen, komplizierten Passwörter verwalten muss – oder? Welche Kriterien ein gutes Passwort ausmachen und wie Passwort-Manager dabei helfen, nicht den Überblick zu verlieren, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Welche Kriterien gibt es für ein sicheres Passwort?
Hacker nutzen für das Knacken von Passwörtern in der Regel Programme, die verschiedene Begriffe in Kombination mit Zahlen und Sonderzeichen durchspielen und so versuchen, an die privaten Daten zu gelangen. Je komplizierter das Passwort ist, desto schwieriger ist dieser Prozess – und desto länger dauert er auch. Daher ist es sinnvoll, die Grundregeln für ein sicheres Passwort einzuhalten:
- Für jeden Online-Dienst sollte ein eigenes, individuelles Passwort verwendet werden – nutzen Sie keine Passwörter doppelt!
- Ein sicheres Passwort setzt sich aus Sonderzeichen, Groß- und Kleinbuchstaben und Zahlen zusammen.
- Je länger das Passwort ist, desto besser.
- Verwenden Sie keine Wörter, die im Duden vorkommen oder grammatikalisch richtige Sätze.
- Gestalten Sie Passwörter möglichst zufällig. Abfolgen von Buchstaben oder Zahlen auf der Tastatur können leicht geknackt werden.
- Das beliebige und zufällige Aneinanderreihen von Buchstaben, Zahlen, Sonderzeichen und Wörtern gilt als sicherste Form des Passworts.
Das ist neu: „Auf die Länge kommt es an“ trifft bei Passwörtern inzwischen tatsächlich zu. Je länger ein Passwort ist, desto mehr Zeit benötigt ein Programm, um dieses Passwort zu entschlüsseln.
Leichter verständlich wird dies durch ein Beispiel: bisher galt „TrustedShops1768!“ als ein sicheres Passwort. Mit fortschreitender Technik lässt sich allerdings auch dieses Passwort relativ leicht knacken. Wählen Sie stattdessen „Trust€dSh0Ps M4gaz1n li€Bt se1nE Le$err1768!“ benötigt ein Hacker mit einem normalen Computer und der entsprechenden Software rund 270 Dezillionen Jahre, um dieses Passwort auszulesen.
Tipp: Wenn Sie herausfinden möchten, ob Ihre Passwort-Ideen sicher sind, können Sie diesen Passwort-Checker verwenden.
Warum ist es wichtig, ein sicheres Passwort zu nutzen?
Sicher fragen Sie sich: Warum sollte sich ein Hacker ausgerechnet für mich interessieren? Wenn Sie nicht gerade reich oder berühmt sind, erscheint die Gefahr, dass es ein Hacker ausgerechnet auf Ihre Passwörter abgesehen hat, eher gering. Das ist allerdings ein Trugschluss. Laut Statista wurden im Jahr 2011 59.494 Fälle von Cyberkriminalität angezeigt, im Jahr 2021 waren es bereits 124.137 Fälle – die Zahl hat sich innerhalb von 10 Jahren also mehr als verdoppelt! Dazu kommt eine sehr hohe Dunkelziffer, denn es liegt nahe, dass nur ein Bruchteil der Betroffenen wirklich Anzeige erstattet. Zudem entwickeln Hacker und Cyber-Kriminelle immer wieder neue Methoden, um an noch größere Datenmengen zu gelangen. Es ist also durchaus sinnvoll, vorbereitet zu sein und die bestmöglichen Sicherheitsmaßnahmen zu treffen – auch dann, wenn das Risiko nicht groß erscheint.
Komplexe Passwörter verwalten mit einem Passwort-Manager
Wenn Sie nur einen einzigen Account im Internet nutzen, ist es vielleicht noch möglich, dass Sie sich ein komplexes Passwort merken können. Schwieriger wird es, wenn Sie mehrere Passwörter verwalten müssen, sobald mehrere Accounts im Spiel sind und jeder durch ein anderes Passwort gesichert ist. Passwörter im Browser speichern ist keine Option (warum das so ist, erfahren Sie in diesem Beitrag) – und auf einen Zettel schreiben sollte man Passwörter besser auch nicht. Was also tun?
Ein Passwort-Manager schafft Abhilfe. Hier werden die Passwörter und Benutzernamen für alle Online-Accounts mittels einer Verschlüsselungstechnik sicher aufbewahrt und abgespeichert. Gesichert ist dieser Passwort-Manager durch ein Masterpasswort. Das ist also das einzige Passwort, dass Sie sich künftig merken müssen – und damit erhalten Sie Zugriff auf alle weiteren Passwörter. Zudem bieten viele Passwort-Manager zusätzliche Hilfestellung an, z. B. beim Generieren sicherer Passwörter oder Warnungen auf Webseiten, die bereits von Phishing-Attacken und Hackerangriffen betroffen waren. Einige Passwort-Manager bieten zudem eine Synchronisation der Daten an und können auf mehreren Geräten verwendet werden, was zum Beispiel sehr sinnvoll ist, wenn Sie sowohl einen Tower-Computer, ein Laptop und ein Smartphone nutzen.
Passwort-Manager Vergleich
Natürlich haben wir für Sie einige Passwort-Manager genauer unter die Lupe genommen. Hier finden Sie die Vor- und Nachteile der einzelnen Anbieter*innen:
Anbieter | Vorteile | Nachteile | Kosten |
1Password |
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Bitwarden |
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Dashlane |
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Enpass |
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Keeper |
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NordPass |
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Tipp: Auch bei der Nutzung eines Passwort-Managers sollten Sie daran denken, Ihre Passwörter regelmäßig zu ändern. Viele Manager bieten hier eine Zusatzfunktion, die Sie im gewünschten Rhythmus – zum Beispiel alle drei oder sechs Monate – daran erinnert, die Passwörter zu wechseln.
Passwörter verwalten auf mobilen Endgeräten
Während der PC meist sicher im eigenen Zuhause steht, kann ein Smartphone schnell verloren gehen. Damit Dritte keinen unbefugten Zugriff auf Ihre Passwörter erlangen, bietet sich hier der Schutz durch andere (oder zusätzliche!) Sicherheitsmaßnahmen an:
- Smartphone nur Entsperren durch Fingerabdruckerkennung oder biometrische Gesichtserkennung
- Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Nutzung von Apps (insbesondere bei Banking-Apps sinnvoll)
- App-Sicherung durch Zweitgerät, z. B. indem Sie eine Mail erhalten und auf einen Freigabe-Link klicken müssen, um die App zu nutzen (E-Mail-Adresse darf vom Smartphone nicht zugänglich sein)
Auch am Computer können Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Mehr-Faktor-Authentifizierung für viele Webseiten nutzen. Sie erhalten dann zum Beispiel eine SMS oder einen Anruf auf Ihr Smartphone, um die Nutzung am Computer freizugeben. Diese Sicherheitsmaßnahme kann auch kombiniert mit Passwort-Managern verwendet werden und bietet die derzeit bestmögliche Sicherheit.
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