Laut einer Studie von Ipsos aus dem Dezember 2020 halten es 21% der Deutschen für wahrscheinlich, Opfer eines Hackerangriffs zu werden. Die Befragten liegen mit ihrer Einschätzung nicht falsch, denn Datenmissbrauch und Hackerangriffe im Netz sind keine Seltenheit. Im Jahr 2020 waren Hacker für ca. 25 Milliarden Euro Schaden an deutschen Wirtschaftsunternehmen verantwortlich. Schutz vor Hackern wird somit immer wichtiger.
Europaweit gültige IT-Sicherheits-Gütesiegel, die vertrauenswürdige Angebote erkennbar machen, sollen bei der Orientierung im Netz helfen. Das Trusted Shops Gütesiegel ist für Sie immer ein Zeichen für einen sicheren Online-Shop — auch in puncto Datenschutz und Sicherheit.
Was passiert bei einem Hackerangriff?
Kriminelle Hacker nutzen ihr IT-Wissen dafür, um in fremde, geschlossene Systeme einzudringen. Sie haben es dabei oft auf personenbezogene Daten abgesehen, die sie sich selbst zunutze machen, veröffentlichen oder an Dritte weiterverkaufen wollen. Große Unternehmensdatenbanken und -netzwerke sind nicht das einzige Ziel. Auch einzelne Mobiltelefone, E-Mail-Konten, Webseiten und Spielekonsolen können von Hackern angegriffen werden. Mit Hilfe der verbundenen Kontaktdaten finden sie so neue Opfer, z. B. für Phishing-Mails.
In vielen Fällen haben es Hacker auch direkt auf Ihr Geld abgesehen. Mit Hilfe sogenannter „Ransomware“ legen die Angreifer Ihr System lahm, halten es also bildlich als Geisel und fördern ein Lösegeld. Dieses verlangen Sie meist in Form von Kryptowährungen und geben an, Ihr System nach Bezahlung wieder freizugeben. Oft spionieren solche Hacker ihre Opfer vorher sorgfältig aus, um einschätzen zu können, wie viel Geld sie bereit sind, zu zahlen. In solchen Fällen sollten Sie sich auf jeden Fall an die Polizei wenden. Für solche und andere IT-Notfälle, die auf Ihrer Arbeitsstelle geschehen, stellt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine IT-Notfallkarte zur Verfügung.
Schutz vor Hackern: Mit diesen Tipps sind Sie und Ihre Daten sicher im Netz unterwegs
Grundsätzlich müssen Sie davon ausgehen, dass jedes System gehackt werden kann. Ein unvorsichtiger Umgang mit Zugangsdaten reicht schon aus, um potenziell Opfer eines digitalen Angriffs zu werden — und dafür braucht es nicht mal einen professionellen Hacker. Also wie schützt man sich vor Hackern? Durch das Befolgen gewisser Grundregeln im digitalen Raum können Sie es Angreifern zumindest erschweren.
Wählen Sie sichere Zugangsdaten
Die meisten Menschen haben unzählige Accounts bei Online-Diensten — oft auch mit demselben Passwort. Wählen Sie unbedingt für jeden Dienst und jedes Gerät ein eigenes und auch sicheres Passwort als Schutz vor Hackern. Es sollte aus mindestens 16 Zeichen bestehen und dabei eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen aufweisen. Legen Sie lieber einmal ein bestmögliches Kennwort fest als es ständig zu ändern. Denn haben die Täter erst den Zugang zu einem Konto, stehen Ihnen Tür und Tor für alle weiteren offen. Über das E-Mail-Konto lassen sich oft auch Passwörter von sozialen Netzwerken neu vergeben. Vermeiden Sie es, Passwörter im Browser zu speichern. Um eine Übersicht über Ihre Zugänge zu behalten, eignet sich ein Passwort-Manager besser. Die Stiftung Warentest empfiehlt beispielsweise Dashlane Premium, Intel Security True Key Premium oder Keeper Security.
Nutzen Sie ebenso Sicherheitsmechanismen wie die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung. Dafür steht Ihnen zum Beispiel Ihre Handynummer zur Verfügung, über welche Sie einen Sicherheitscode zugesendet bekommen und diesen online eingeben können. Bei vielen Diensten kann man zum zusätzlichen Schutz sogenannte Sicherheitsfragen beantworten. Hier sollten persönliche Fragen gewählt werden, deren Antworten man nicht mit einer schnellen Google-Suche oder dem Blick auf das Facebook-Profil herausfinden kann. Auch Handy und Computer sollten mit Passwörtern gesichert werden.
Deaktivieren Sie Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm
Mit dem Sperren des Smartphones ist noch keine vollständige Sicherheit der Daten gewährt. Oftmals erscheinen Nachrichten auf Smartphones auch im gesperrten Modus. Das Resultat: Jeder kann mitlesen, wenn eine private Nachricht aufpoppt. Deaktivieren Sie daher die Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm.
Vermeiden Sie Single-Sign-on (SSO) über Google oder Facebook
Bei dem Single-Sign-on-Verfahren wird ein einzelnes Konto genutzt, um sich bei verschiedenen Diensten anzumelden. Sie können sich zum Beispiel über Google oder Facebook mit Ihrem bestehenden Account bei anderen Webseiten anmelden. Hierfür müssen Sie keine eigenen Login-Daten speichern. Es klingt zwar komfortabler, birgt aber mehr Risiken. Haben Kriminelle den Zugriff auf Ihren Google- oder Facebook-Account erlangt, können Sie sich einfach bei weiteren Diensten anmelden.
Filtern Sie die App-Berechtigungen
Die meisten Apps verlangen Zugriff auf andere Applikationen. Dazu gehören beispielsweise Ihre Kontaktliste, das Mikrofon oder der Standort. Überprüfen Sie am besten in den Einstellungen, welche Berechtigungen für das Benutzen der App notwendig sind und filtern sie diejenigen heraus, auf die Sie verzichten können.
Achten Sie auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Verschiedene Messenger-Dienste verwenden eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das bedeutet, dass der Datenaustausch nur zwischen den Kommunizierenden besteht. Nutzen Sie WhatsApp und Co. ohne diese Verschlüsselung, besteht die Gefahr, dass Anbieter Ihre Daten entschlüsseln und speichern.
Gehen Sie kritisch mit Standard-Einstellungen um
Beim Kauf eines neuen Gerätes sind vom Hersteller dessen schon verschiedene Einstellungen vorinstalliert. Durch diese können Suchmaschinen beispielsweise verschiedene Daten in Form von Aktivitäten im Web sammeln. Es lohnt sich häufig die Standardeinstellungen von Geräten noch einmal zu überprüfen und anzupassen, welche Daten man selbst weitergeben möchte.
Fallen Sie nicht auf Phishing-Mails herein
Phishing beschreibt das Angeln Ihrer persönlichen Passwörter und sensiblen Daten durch spezielle E-Mails. Diese dienen als Köder, damit Sie Ihre Daten auf sogenannten Phishing-Websites eingeben. Sie sehen täuschend echt aus, kommen aber von Betrügern, die Ihre Informationen missbrauchen. Geben Sie sensible Daten also nie per E-Mail weiter, achten Sie auf Warnhinweise, ob Phishing-Mails im Umlauf sind und prüfen Sie, ob Sie sich auf der echten Seite des Anbieters befinden.
Öffnen Sie keine Anhänge von Unbekannten
Überprüfen Sie vor dem Öffnen von Dateianhängen in E-Mails genau, ob Sie den Absender kennen und von ihm eine Datei erwarten. In Dateianhängen könnten Trojaner und Viren stecken, die ihren Rechner befallen. Auch Schadsoftware könnte so Ihre Zugangsdaten abgreifen.
Installieren Sie eine aktuelle Anti-Viren-Software
Um sich vor ausspähender Schadsoftware auf Ihrem Rechner zu schützen, sollten Sie eine aktuelle Anti-Viren-Software nutzen. Schon kostenlose Versionen helfen dabei, Trojaner und Viren zu entdecken. Gerade für Besitzer eines Android-Handys empfiehlt sich ebenfalls ein Virenschutz, da die Open-Source-Natur der Software das Betriebssystem anfälliger für Bedrohungen macht. Für den bestmöglichen Schutz kommen Sie aber kaum um kostenpflichtige Anti-Viren-Programme herum. Aktuell rät das BSI vom russischen Anbieter Kaspersky ab, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die russische Regierung dessen Dienste beispielsweise zur Spionage missbrauchen könnte.
Speichern Sie keine privaten Informationen in öffentlichen Sharing-Diensten
Private Daten sollten nicht in Sharing-Diensten wie Google Docs oder Dropbox hinterlegt werden. Solche Dienste sind zum Teilen von Dateien geeignet und nicht zum sicheren Ablegen vertraulicher Informationen.
Aktualisieren Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Programme regelmäßig
Regelmäßige System-Updates helfen dabei, Sicherheitslücken im Betriebssystem und der installierten Software zu schließen. Sowohl Apple als auch Microsoft liefern mittlerweile regelmäßig Sicherheitsupdates, die Sie stets zeitnah installieren sollten. Dies gilt auch für Ihren Browser und andere Apps, die Sie auf Ihrem Gerät installiert haben.
Laden Sie nur vertrauenswürdige Programme und Apps herunter
Bevor Sie ein Programm auf Ihren Computer oder eine App auf Ihr Smartphone installieren, sollten Sie kontrollieren, wer dafür verantwortlich ist und ob Entwickler und Programm vertrauenswürdig sind. Nutzen Sie daher für die Installation von Apps auf Ihrem Smartphone nur den vorinstallierten App Store. Achten Sie beim Herunterladen von Programmen auf Ihrem PC auf Zertifikate und Warnungen des systemeigenen Sicherheitssystems oder Ihres Anti-Viren-Programms.
Seien Sie skeptisch bei Kontaktanfragen in sozialen Netzwerken
Nehmen Sie in sozialen Netzwerken nicht alle Freundschafts- oder Nachrichtenanfragen von Personen an, die Sie nicht kennen. Dahinter könnten sich Hacker und automatisierte Programme verstecken, die systematisch persönliche Daten abgreifen, um Identitätsdiebstahl zu begehen. Oft lassen sich solche Programme, auch Bots genannt, an
Seien Sie vorsichtig bei öffentlichem WLAN und Rechnern
Wenn Sie sich an einem öffentlichen Rechner — beispielsweise im Internet Café, im Hotel oder in einer Bibliothek — in Ihren Accounts einloggen, sollten Sie sich unbedingt wieder abmelden und Passwörter nie abspeichern. Andernfalls könnte eine andere Person Ihre Zugänge verwenden. Von sensiblen Vorgängen wie Online-Banking sollten Sie in solchen Fällen ganz absehen. Dasselbe gilt für die Nutzung von öffentlichem WLAN. Nutzen Sie am besten sichere Browser, die ein integriertes virtuelles privates Netzwerk besitzen. Dieses VPN verschlüsselt den Datenverkehr des Browsers.
Schalten Sie Bluetooth & Co. bei Nicht-Benutzung aus
Bluetooth und andere kabellose Technologien kommunizieren ständig, wenn sie aktiviert sind. Damit stellen sie Sicherheitslücken dar, die Sie durch Ausschalten schließen oder zumindest verkleinern können. Schalten Sie Bluetooth, WLAN und andere kabellose Dienste daher aus, wenn Sie sie nicht benutzen. Das wirkt sich auch positiv auf die Laufzeit Ihres Akkus aus.
Gehen Sie sparsam mit ihren Daten um
Geben Sie immer nur die Daten an, die wirklich für die jeweiligen Zwecke notwendig sind. Je weniger Daten im Netz im Umlauf sind — ob in sozialen Netzwerken oder beim Online-Shopping — desto weniger Daten können abgegriffen werden. Achten Sie dabei stets auch auf die Seriosität des Anbieters. Ein kleinerer digitaler Fußabdruck macht Sie zu einem kleineren Ziel und senkt die Gefahr, Opfer eines Cyberangriffs zu werden.
Löschen Sie unbenutzte Konten
Haben Sie noch immer einen Account bei einem Dienst, den Sie längst nicht mehr nutzen, veranlassen Sie die Löschung ihres Kontos dort. Weniger Online-Konten verringern die Gefahr eines Hacks. Denn auch über unbenutzte Konten können Hacker möglicherweise Zugang zu Accounts erlangen, die Sie aktiv nutzen. Auf der Seite justdelete.me finden Sie Hilfestellungen zur Löschung von Konten bei diversen Seiten.
Achten Sie auf das Trusted Shops Gütesiegel
Nicht erst seit der DSGVO ist Datenschutz ein wichtiges Thema. Die von Trusted Shops zertifizierten Online-Shops treffen ausreichende Schutzmaßnahmen. Sie erheben personenbezogene Daten nur dann, wenn es gesetzlich erlaubt ist oder Sie ausdrücklich eingewilligt haben. Bei der Übertragung von Daten muss der jeweilige Shop außerdem für eine vollständige Verschlüsselung sorgen.
Nun wissen Sie, wie Sie sich vor Hackerangriffen schützen. Absolute Sicherheit erreichen Sie leider nie. Was Sie tun können, wenn Ihre Daten gehackt wurden, lesen Sie hier. Wir wünschen allzeit sicheres Surfen.
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