Runter vom Sofa, rein ins Restaurant? Oft ist der Wunsch nach einem leckeren Essen zwar da – aber die Motivation sich aufzuraffen, fehlt. Auch der Gang in den Supermarkt sorgt nicht immer für Begeisterungsstürme. Dann helfen Lieferdienste weiter. Mit ein paar Klicks im Internet ist die Bestellung aufgeben und wird – im besten Fall – kurze Zeit später bis an die Haustür geliefert. Was Sie beachten sollten, wenn Sie Essen online bestellen und wo Probleme lauern könnten, erfahren Sie hier.
Online-Lieferdienste sind beliebt: Rund 42,3 Millionen Menschen bestellten in Deutschland im Jahr 2021 fertige Mahlzeiten bei einem Lieferservice. Gründe dafür sind vor allem mangelnde Lust am Kochen und Zeitmangel. Auch die Corona-Pandemie spielt eine bedeutende Rolle. Wie eine Erhebung im Jahr 2020 ergab, stieg die Nutzung von Lieferdiensten seither an.
Das Angebot an Lieferdiensten ist riesig: Ob fertige Menüs, eine ganze Weihnachtsgans oder der Wocheneinkauf aus dem Supermarkt – wer nicht möchte, muss sich gar nicht mehr in Richtung Supermarkt oder Restaurant bewegen. Praktisch! Einiges sollten Sie vor Ihrer Bestellung beachten. Was das ist, verraten wir Ihnen hier.
Welche Anbieter gibt es?
Lieferdienste für fertige Menüs:
Klassiker unter den Bringdiensten sind die fertigen Speisen, die Sie – bestenfalls – warm oder auch kühl verpackt und frisch an die Haustür geliefert bekommen. Um die Sache einfacher zu gestalten, gibt es dafür jede Menge Onlineportale, diese haben die Papier-Flyer vom Pizzaservice um die Ecke lange abgelöst. Über diese Portale können Sie Ihren Standort angeben, das Restaurant und die Speise Ihrer Wahl auswählen und über das Portal Ihr Essen bestellen. Ein direkter Kontakt mit dem Restaurant findet also während des Bestellvorgangs nicht statt. Bekannte Lieferdienste sind unter anderem Lieferando, Lieferheld, Deliveroo und Pizza.de. Im Jahr 2018 hat das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) einige Lieferservices getestet. Das Ergebnis finden Sie hier.
Lebensmittel-Lieferdienste:
Auch der Gang in den Supermarkt kann einem erspart bleiben, wenn man einen entsprechenden Lieferdienst nutzt. Und die machen es uns in der Regel einfach: Auf der entsprechenden Website oder in der App lassen sich Bananen, Tomaten, Tiefkühlpizza und jedes andere beliebige Lebensmittel in den Warenkorb legen. Ein Lieferant bringt den Einkauf direkt bis zur Haustür. Stiftung Warentest hat 2018 einige Anbieter unter die Lupe genommen. Wer gut abgeschnitten hat, erfahren Sie hier.
Eine Besonderheit sind übrigens die sogenannten Zehn-Minuten-Lieferdienste. Sie versprechen Ihnen die Lieferung Ihrer Bestellung bereits nach zehn Minuten. Wie das funktioniert und ob eine solche Bestellung empfehlenswert ist, haben wir hier für sie zusammengefasst.
Kochboxen:
Wer keine Lust auf den Supermarkt hat, aber gerne selbst kocht, kann sich sogenannte Kochboxen nach Hause bestellen. Geliefert wird eine Kiste voller Zutaten, aus denen sich dank eines mitgelieferten Rezepts ein Menü zaubern lässt. Die Menge der Zutaten ist in der Regel bereits abgestimmt auf die Anzahl der Personen, die mitessen. Zu den bundesweit größten Anbietern solcher Kochboxen gehören Hello Fresh, Kochhaus, Kommt Essen und Kochzauber. Die Verbraucherzentrale Berlin hat einige getestet. Hier finden Sie das Fazit.
Vor- und Nachteile von Online-Lieferdiensten
Vorteile:
- Zeitersparnis
Sie müssen nicht selbst durch die Regale streifen oder in der Küche den Kochlöffel schwingen, sondern können Ihre Zeit für anderes nutzen. Die Klicks im Internet kosten im Vergleich zu einem Supermarktgang oder Restaurantbesuch wesentlich weniger Zeit.
- Kein Tüten-Schleppen
Gerade ältere Menschen profitieren davon, dass sie sich nicht mit schweren Kisten und Tüten herumplagen müssen.
- Besserer Produktvergleich
Häufig bekommen Sie im Online-Shop tatsächlich einen besseren Überblick über die unterschiedlichen Marken und können so nicht nur den Preis, sondern auch die Inhaltsstoffe und weiteren Produktinformationen besser miteinander vergleichen.
Nachteile:
- Zusätzliches Verpackungsmaterial
Empfindliche Lebensmittel wie Eier oder Glas müssen häufig mit zusätzlicher Verpackung geschützt werden. Es entsteht also mehr Verpackungsmüll als beim persönlichen Besuch im Supermarkt.
- Auswahl anderen überlassen
Bei Online-Lieferdiensten können Sie nicht selbst entscheiden, welches Produkt für Sie das beste ist. So kann schon mal eine harte Avocado oder eine zu grüne Banane bei Ihnen zu Hause landen.
- Höhere Kosten
Die Lieferung von Lebensmitteln bis an die Haustür ist teurer als der persönliche Gang in den Supermarkt. Die Lieferkosten müssen Sie mit einplanen. Aber immerhin: Viele Lieferdienste, die Ihnen fertige Menüs nach Hause bringen, kosten nicht mehr als das Essen im Restaurant selbst.
Tipps für die Online-Bestellung
Ein Online-Einkauf ist mit einigen Klicks schnell getätigt. Bevor Sie jedoch Ihre Bestellung abschicken, sollten Sie einige Tipps beherzigen:
Auf Qualitätssiegel achten
Bestellen Sie nur bei Lieferdiensten, die ein vertrauenswürdiges Qualitätssiegel wie das Trusted Shops Gütesiegel tragen. Warum Sie mit dem Trusted Shops Gütesiegel sicherer einkaufen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Weitere Orientierung bieten Gütesiegel, die den Kriterien der Initiative D21 entsprechen. Diese Siegel erhalten Online-Anbieter, die sich bei der örtlichen Behörde für Lebensmittelüberwachung registrieren.
Impressum unter die Lupe nehmen
Das Impressum muss auf jeder Internetseite angegeben sein. Finden Sie dort keine vollständige Adresse, nehmen Sie besser Abstand von einer Bestellung.
Werden Sie vollständig über Ihren Einkauf informiert?
Achten Sie darauf, dass Sie alle Angaben zu Inhalt, Größe, Preis und Herkunft Ihres Produkts erhalten. Sonst erleben Sie eventuell böse Überraschungen bei Ihrer Lieferung.
Überprüfen Sie die Lieferbedingungen
Seriöse Anbieter informieren Sie auf der Website oder der App über Liefergebühren und Lieferzeiten.
Achten Sie auf die Zahlungsmöglichkeiten
Ein Online-Lieferdienst sollte mindestens eine kostenlose Bezahlvariante anbieten. Empfehlenswert ist die Zahlung per Lastschrift oder auf Rechnung. So müssen Sie erst zahlen, wenn Sie Ihren Einkauf auch wirklich erhalten haben.
Die häufigsten Probleme mit Online-Lieferdiensten – und unsere Tipps
Nicht immer läuft alles glatt mit der Online-Lieferung. Wir haben die häufigsten Probleme für Sie zusammengestellt – und verraten, wie Sie sich davor schützen können.
Wie lange muss ich auf mein Essen warten?
Die meisten Lieferdienste geben ein Zeitfenster an, in dem sie Ihr Essen liefern werden. In der Regel ist eine Stunde Wartezeit zu akzeptieren. Wenn es länger dauert, sollten Sie direkt im Restaurant anrufen und nachfragen. Das funktioniert auch, wenn Sie über eine Plattform bestellt haben. Denn: Das Restaurant und nicht die Plattform ist für Ihre Bestellung verantwortlich.
Das Essen ist nicht angekommen – was tun?
Es kommt immer mal wieder vor, dass bestelltes oder vermeintlich bestelltes Essen nicht beim Empfänger ankommt. Damit Sie sich diesen Ärger ersparen, sollten Sie nach dem Bestellen kontrollieren, ob Sie eine Bestätigungsmail erhalten haben. Wenn nicht, ist etwas bei der Übertragung schiefgegangen. Ordern Sie in diesem Fall einfach nochmal. Hier sollten Sie aber darauf achten, dass Sie am Ende nicht doch doppelt zahlen. Wenn Sie beispielsweise PayPal benutzt haben, lassen Sie den Betrag von der ersten fehlgeschlagenen Bestellung direkt zurückbuchen. Noch besser: Bezahlen Sie erst vor Ort, wenn das Essen tatsächlich geliefert wird. Viele Lieferdienste bieten Ihnen diese Möglichkeit.
Der Lieferdienst hat das falsche Essen geliefert. Was kann ich tun?
Um sich vor bösen Überraschungen am Essenstisch zu schützen, sollten Sie die Lieferung immer in Anwesenheit des Lieferanten überprüfen. Dann können Sie sofort reklamieren. Falls Sie es doch erst später bemerken, können Sie im Restaurant anrufen. Das Restaurant ist in diesem Fall zur sogenannten Nacherfüllung verpflichtet. Sie würden dann die fehlenden Speisen nachgeliefert bekommen – oder: Sie erhalten einen Nachlass auf den Kaufpreis. Gut ist es, Fotos der Mängel zu machen und die Bestellbestätigung gut aufzuheben. Denn Sie als Kundin oder Kunde sind in der Beweispflicht.
Lieferant steht vor der Tür, hat aber kein passendes Wechselgeld dabei
Lieferdienste sind nicht verpflichtet, passendes Wechselgeld bereitzuhalten. Haben Sie also nur einen 100-Euro-Schein im Portemonnaie, kann es passieren, dass Ihre Bestellung wieder mitgenommen wird. Erkundigen Sie sich am besten vorher, ob Sie auch mit EC-Karte zahlen können. Wenn nicht, halten Sie das nötige Kleingeld parat.
Muss ich zahlen, wenn ich gar nichts bestellt habe?
Leider kann es passieren, dass jemand auf Ihren Namen und an Ihre Adresse Essen bestellt hat. In diesem Fall sind Sie nicht verpflichtet, die Lieferung zu bezahlen. Der Lieferdienst muss Ihnen nachweisen können, dass Sie die Bestellung tatsächlich aufgegeben haben. Kommen solche Scherze öfter bei Ihnen vor, sollten Sie dem nachgehen und gegebenenfalls die Polizei einschalten.
Fazit: Essen online bestellen – ja oder nein?
Klares Ja! Essen oder Lebensmittel online zu bestellen, macht Spaß und kann das Leben einfacher machen – vor allem auch für ältere Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind. Wichtig ist aber, sich vorher Gedanken zu machen, welchen Online-Shops und Online-Lieferanten man vertraut. Wer sich vorab gut informiert, auf Gütesiegel wie das von Trusted Shops achtet und sich unsere weiteren Tipps zum Thema Sicherheit zu Herzen nimmt, ist auf der sicheren Seite und kann sein Essen gemütlich auf dem Sofa genießen.
Übrigens: Trusted Shops bietet Ihnen eine Online-Suche, mit der Sie mit dem Gütesiegel ausgezeichnete Shops und Lieferanten finden. Wie das funktioniert, erklären wir Ihnen hier.
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